Burnout Syndrom und Multifunktionskrankheiten
Das Burnout-Syndrom dient als gutes Beispiel für eine von individuellen Voraussetzungen abhängige langfristige psychische Überforderung, die sekundär zu einer Entgleisung der neuro-immuno-endokrinologischen Achse führt.
Beim CFS (Chronisches Erschöpfungssyndrom) als Vertreter der zweiten Gruppe stehen nach heutigem Wissensstand primär Störungen der neuro-endokrinen-immunologischen Achse im Vordergrund, wobei insbesondere eine Reaktivierung von viralen Prozessen beschrieben wird – und psychogene Faktoren verstärken Symptomatik und Krankheitsverlauf.
Erstaunlich aber ist, dass sowohl die Krankheiten mit primär psychogener Ursache als auch diejenigen mit sekundär psychischer Beteiligung in gleicher Weise begleitet und gefördert werden von Faktoren wie oxidativer Stress, Entzündungen und Einschränkungen der Mitochondrien Funktion.
Beide Krankheitsgruppen sind deshalb auch verbunden mit einer Verringerung des Glutathion-Status. Da Glutathion über seine Anti oxidativen und entgiftenden Effekte nicht nur das Immunsystem sondern auch die aerobe Muskelleistung beeinflusst, kann es bzgl. seiner Verfügbarkeit zu einem Verdrängungswettbewerb zwischen Immunsystem und Muskelsystem kommen, bei der das Immunsystem wegen seiner Wichtigkeit für das Überleben den größeren Anteil an Glutathion verbrauchen darf. Dies wiederum kann dann Störungen der Mitochondrien Funktion und der ATP-Gewinnung verstärken und zu den vor allem bei den Multifunktionskrankheiten beschriebenen Symptomen Müdigkeit und Muskelschmerz führen.
Auf Grund der beschriebenen Vorgänge kommt es bei vielen psychischen Störungen sowie bei allen Stressfolge-und Multifunktionskrankheiten zu einem erhöhten Bedarf an Glutathion und einem erhöhten Defizitrisiko, vor allem auch, weil Glutathion die gesunden Zellen und den Dopamin Stoffwechsel vor vielfältigen Belastungen schützen muss. Deshalb finden sich in diesem Umfeld neben genetischen Störungen des Glutathion- und SOD-Stoffwechsels häufig niedrige Konzentrationen von Glutathion und anderen Antioxidantien.
Mikronährstoffe wie Glutathion können die Symptomatik bei diesen Krankheiten signifikant verbessern und sollten in der Therapie dieser Indikationen deshalb zumindest ergänzend Berücksichtigung finden, insbesondere weil die vorgestellten Beispiele eindeutig zeigen, welchen hohen Stellenwert Glutathion bei Krankheiten mit psychischer Beteiligung hat.
Quelle: Zellschutz - Entgiftung - Prävention: Die gesundheitliche Bedeutung von Glutathion, Dr. Udo Böhm und Dipl.-Chem. Friedrich Reuss (Hrsg.), UNI-MED Science ISBN 978-3-8374-1402-8